Seit Juni gilt im Landkreis Wolfenbüttel eine neue Allgemeinverfügung zur Wasserentnahme. Auch in Sehlde sind die Regelungen verbindlich – selbst wenn Innerste und Mühlengraben nicht auffällig wenig Wasser führen.
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m Juni 2025 hat der Landkreis Wolfenbüttel eine Allgemeinverfügung erlassen, die die Entnahme von Wasser aus Fließgewässern und Grundwasser bis Ende September einschränkt. Hintergrund sind anhaltende Trockenperioden, die sinkenden Grundwasserstände und der Schutz der Gewässerökologie.
Die Verfügung untersagt die Wasserentnahme aus Oberflächengewässern der zweiten und dritten Ordnung mit technischen Hilfsmitteln – etwa durch Pumpen zur Bewässerung. In Sehlde betrifft das potenziell die Innerste und den Mühlengraben, die beide durch das Ortsgebiet verlaufen.
Zusätzlich ist die Bewässerung von Gärten, Feldern oder Sportanlagen in der Zeit von 10 bis 18 Uhr untersagt, auch wenn das Wasser aus privaten Brunnen stammt. Die Regelung gilt unabhängig davon, ob eine wasserrechtliche Erlaubnis vorliegt. Damit will der Landkreis verhindern, dass in der heißesten Tageszeit große Mengen Wasser verdunsten, ohne den Pflanzen zu nutzen.
Für Sehlde ist keine akute Wasserknappheit erkennbar. Die Pegeldaten der Neile, gemessen am Standort Sehlde, zeigen mit 65 cm einen Wasserstand leicht über dem mittleren Niedrigwasserwert. Auch die Innerste bei Bredelem liegt mit 142 cm im langjährigen Normalbereich. Die Maßnahmen gelten trotzdem – sie sind vorsorglich angeordnet, nicht als Reaktion auf lokale Engpässe.
Die Umsetzung liegt bei der Unteren Wasserbehörde des Landkreises. Der Begriff „untere“ bezieht sich auf die Verwaltungsebene – zuständig ist nicht das Land Niedersachsen, sondern die Kreisverwaltung. Wer sich nicht an die Regeln hält, riskiert ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro. Wie genau kontrolliert wird, ist nicht öffentlich bekannt.
Für viele Haushalte bleibt der Effekt begrenzt. Gegossen wird ohnehin meist früh morgens oder abends – auch aus gärtnerischer Sicht sinnvoll. Wichtig ist, sich mit den neuen Rahmenbedingungen vertraut zu machen und nicht auf frühere Gewohnheiten zu vertrauen.